Die Geschichte vom fliegenden Wasserbüffel

Kürzlich hatte ich ein besonderes Erlebnis und konnte es sogar noch fotografieren. Wenn es nicht so ernst gewesen wäre, hätte man auch darüber lachen können, denn es hatte lustig ausgesehen. Ich saß gerade mit einigen Naturfotografen am Martinsweiher in Niederwalgern und wir fotografierten die dortige Vogelwelt. Den Eisvogel hatte ich gerade im Kasten und schaute nach weiteren Motiven. Da das Gelände um den Martinsweiher von Wasserbüffeln freigehalten wird, wollte ich die Büffel nun auch einmal fotografieren, zumal einer der Büffel mit Namen "Frieda", am Dienstag Mutter von einem stattlichen Kälbchen geworden ist. Die Tiere trotteten friedlich über einer Abbruchkante (geschätzte 8 Meter hoch) unter der auch Vögel brüten. Wahrscheinlich hatten die Vögel beim Bau der Brutröhren ein wenig zu viel Material abgetragen und so hing das Gras über der Kante und von oben wahr nicht zu erkennen, dass es darunter hohl war. Gerade als ich ein Foto von den Vieren, auch wegen des schönen Hintergrundes machen wollte, passierte es. Der Wasserbüffel "Lilli" trat auf die Kante und stürzte ohne Halt in die Tiefe, beim Fallen streifte er noch ein Gebüsch und knallte kopfüber in den Weiher, das es nur so spritzte und Enten, Blässhühner usw. völlig erschrocken flüchteten. Das Ganze hat vielleicht nur zwei bis drei Sekunden gedauert und ich konnte zufällig, da ich gerade fotografieren wollte fünf Fotos von dem unfreiwilligen Bad machen. Auch wir hatten uns ganz schön erschrocken, wenn man bedenkt, dass das arme Tier, von solch einer Höhe abgestürzt ist. Völlig geschockt und erst noch ein wenig benommen, erklomm sie dann das Ufer und ging langsam wieder zu den anderen. Passiert scheint ihr aber allem Anschein nach nichts zu sein, denn sie lief heute wieder wie immer umher.
Als wir uns die Fotos anschauten und das erschrockene Blässhuhn sahen, mussten wir trotzdem lachen, denn das Blässhuhn hatte wahrscheinlich, genauso wenig wie wir, einen fliegenden Wasserbüffel, der einen Kopfsprung ins Wasser macht gesehen. Nur an den Haltungsnoten muss Lilli bis zum nächsten Mal noch etwas arbeiten. Für mich war es ein tolles Erlebnis, mit außergewöhnlichen Fotos . Es wurde aber gleich angedacht, einen Zaun über der Kante zu spannen, damit so etwas nicht nochmal passiert.